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Steve Skaith: "Latin Quarter: Bare Bones" (Review)
Artist: | Steve Skaith |
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Album: | "Latin Quarter: Bare Bones" |
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Medium: | CD | |
Stil: | Singer/Songwriter, Folk-Pop |
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Label: | Westparc Music/Indigo | |
Spieldauer: | 43:02 | |
Erschienen: | 17.04.2015 | |
Website: | [Link] |
Seit einigen Jahren betätigt sich STEVE SKAITH durchaus erfolgreich als kreativer Nachlassverwalter seiner (ehemaligen) Band LATIN QUARTER. Mal mit hervorragenden Neu-Interpretationen mehr oder weniger bekannter Songs bei „Latin Quarter Revisted“, mal mit netten Erweiterungen, oder wie Kollege Schiffmann schreibt: „einfach nur schlicht schön“, im Falle des letzten Studioalbums „Tilt“.
Die vorliegende Reduktion der Latin Quarter-Songs auf ihr „Knochengerüst“ fällt in die zweite Kategorie. Eine Rückbesinnung auf den Demo-Modus liegt bei den geschmeidigen Folk-Pop-Songs mit den (leider) immer noch aktuellen politischen Lyrics nahe. Quasi entschlackte Protestsongs auf ihre Essenz komprimiert in einwandfreiem Klanggewand. Akustische Gitarre, Klavier, dezente Percussion und beim Abschlusstrack, der ausdrucksvoll von Steve Jeffries Tochter Becky CJ gesungen wird, ergänzt um ein Cello. So gut, so naheliegend. Doch endet es bei lauen Nächten am flackernden Lagerfeuer und nicht bei sanftem Aufruhr. Stattdessen: Händchenhalten im lauschigen Flammenschein.
Mögen es auch die blanken Knochen der Songs sein, STEVE SKAITH hat sie, nicht nur soundtechnisch, blitzeblank poliert und zusätzlich noch ein hübsches Schleifchen drum gebunden. Das ist gemütlicher Feierabend-Singer-Songwriter-Pop, zu dem man wunderbar entspannen kann. Berechtigte Wut und gesellschaftspolitische Kritik werden nur noch über die Texte transportiert, während die Musik wohlig und zahm vor sich hinplätschert. Interessanterweise birgt das ‚weniger ist mehr‘ in diesem Fall keine Tiefe und neuen Erkenntnisse sondern einen gepflegten Kuschelfaktor.
Von wenigen Gänsehaut-Ausnahmen, wie dem spartanisch gehauchten „Like A Miracle“ oder dem immer aufmüpfiger werdenden „Love Is Gone“, abgesehen. Und vielleicht hat man das – eigentlich wunderbare und treffende – „America For Beginners“ und seine wohlbekannten und –gelittenen Geschwisterchen das ein und andere Mal zu oft gehört, auch in alternativen Interpretationen. Ein gelungener Ansatz ist die Besetzung in „Wounded in Action“ mit Becky CJ am Mikrophon. Hier eröffnet sich tatsächlich eine neue Dimension des Latin Quarter-Sounds. Was vorher leider zu selten auf wirklich packende Weise der Fall war.
FAZIT: Hach ja, als wir jung waren, haben wir mit der Revolution geliebäugelt, dann den Reformationskurs eingeschlagen und sind schließlich in themenbezogenen Unterausschüssen hängen geblieben. Dort gibt es manchmal spannende Diskussionen und Meetings, doch meist spult man Variationen bekannter Grundlagen ab. Ein bisschen ist „Latin Quarter: Bare Bones“ wie solch ein Unterausschuss. Ambition, Stil und Charme sind noch vorhanden, um ein paar anrührende Minuten mit der geschätzten Musik zu verbringen. Doch es stellen sich leichte Ermüdungserscheinungen ein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Swimming Against The Stream
- Bride On The Bridge
- America For Beginners
- No Rope As Long As
- Contention City
- The Men Below
- The Big Pool
- Like A Miracle
- Love Has Gone
- The Weatherman
- Special Track:
- Wounded In Action
- Gesang - Steve Skaith, Becky CJ, Steve Jeffries, Mary Carewe
- Keys - Steve Jeffries
- Schlagzeug - Steve Jeffries
- Sonstige - Anna Carewe (cello)
- "Latin Quarter: Bare Bones" (2015) - 8/15 Punkten
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